Meinungen
Zu "Unter Träumen"
In gewisser Weise wird gerade diese Geschichte einer so verstörenden Beerdigung zu einer Geschichte, die wie unterm Brennglas zeigt, was aus diesem mittlerweile so fernen Herbst 1989 geworden ist. Für viele. Auch für die Wagemutigen, die dabei waren und die Sache tatsächlich ins Rollen brachten, weil sie das Festgezurrte und Betonierte einfach nicht mehr aushielten. Denn sie hatten und haben allesamt ihre Verwandten und einstigen Freunde und Schulkameraden in der Provinz und müssen zwischen Welten hin und her pendeln, die verschiedener kaum sein können.
Man vergisst ja so schnell, dass Städte wie Leipzig Inseln sind in einer Landschaft, in der das Schweigen allgegenwärtig ist, verbunden mit Misstrauen, Angst vor Veränderung und dem Gefühl, abgehängt und vergessen zu sein. Eine ungute Mischung. Aber Realität. Wahrscheinlich nicht mal nur ostdeutsche Realität. Aber hier mit Händen zu greifen.
(Ralf Julke, Leipziger Internet-Zeitung, Juni 2022)
Für mich ist dieses Buch das intensivste, der Bezug zu den Charakteren ist persönlicher geworden, ob es die Qual der psychischen Erkrankung ist, die Rastlosigkeit in einer Welt, wo es vielleicht nicht für jeden den richtigen Platz gibt oder auch politische Überzeugungen, die verwirren und erschrecken.
Die innere Zerrissenheit, die manchen dazu zwingt, Wege zu gehen, die nicht immer zum Ziel führen, die Freunde und Geliebten, die oft nur zuschauen können- all das zeigt sich teilweise schonungslos aber auch hoffnungsvoll.
Das Leben ist nunmal ein Abenteuer.
Das Buch nimmt den Leser mit auf einen Teil der Reise, spannend und traurig, vertraut und einfach nur schön.
(aus einer Rezension auf Amazon.de)
In großer Offenheit und ziemlich ungeschönt blickt die Autorin vor und hinter die Fassaden der einzelnen Personen, zeigt ihre Wünsche ans Leben und was letztendlich daraus geworden ist auf. Neben den ganzen privaten Problemen, Geheimnissen und Träumen findet auch das politische Geschehen einen kleineren Raum.
Für mich ein sehr gelungener Abschluss und in meinen Augen das beste Buch dieser Reihe.
(aus einer Rezension auf hugendubel.de)
Ein gut zu lesender Roman für alle, die Gegenwartsromane mögen, die gesellschaftliche und zwischenmenschliche Sachen behandeln, sie darstellen und hinterfragen und keine geschönten Darstellungen des Lebens und des Miteinanders präsentieren.
(aus einer Rezension auf Amazon.de)
Ania erfährt vom Freitod ihrer Jugendliebe und kehrt zurück in ihr Heimatdorf zur Beerdigung. Sie macht sich auf die Suche nach der Ursache, begegnet ihrer Familie neu, ihrer alten Freundin und Bernds Partnerin. Es fügen sich einige Puzzleteile aneinander. Das Buch besteht aus der Erzählung in der Gegenwart, Rückblenden und Bernds Tagebucheinträgen die er seiner Nachwelt hinterlassen hat. So kann der Leser den Geschehnissen und Verstrickungen gut folgen. Das Buch ist der letzte Teil einer Trilogie, war aber auch ohne Vorkenntnisse gut verständlich.
(aus einer Rezension auf Bücher.de)
Zu "ZwischenLand"
In ZwischenLand erzählt Kathrin Wildenberger von einer Zeit, in der Träume entstehen und sterben, Hoffnungen ebenso schnell wachsen wie Ängste vor all dem, was die Zukunft mit sich bringen wird. Sie erzählt von einer Zeit, in der eben noch gefeierte Revolutionäre plötzlich mit leeren Händen dastanden. Sie erzählt von Liebe und Enttäuschung, von Vertrauen und Verrat. Lässt uns teilhaben am politischen Geschehen einer Zeit, die längst vergangen ist und doch Leben prägte...
Kathrin Wildenberger gelingt, was selbst einem Dokumentarfilm nur schwer gelingt: über Ania, Brit, Suse, Alex, Sascha, Wolfgang und all die anderen haben wir die Möglichkeit, uns zu identifizieren und 341 Seiten lang gemeinsam mit ihnen diese Zeit zu erleben, und mit all ihren Widersprüchlichkeiten zu erfühlen.
...Auch wenn die Protagonistinnen und Akteure dieses Romans Jugendliche sind, ist dieses Buch weit mehr als ein Entwicklungsroman. Es ist eine Art fiktives Zeitzeugnis einer Generation, die das alles erlebte, für die das alles real war und die doch noch jung genug war, diese Veränderungen nicht als Bruch der eigenen Biografie zu erleben, sondern die sich als Teil der Veränderung verstehen konnte. Das alles war furchtbar ernst, aber es war gleichzeitig auch ein großes Abenteuer und es ist nur ein Stück der eigenen Biografie auf dem Weg ins Erwachsenenleben.
Sylvia Tornau auf Tatmoor.de im Juli 2018
https://www.tatmoor.de/zettelkasten/literaturtips/zwischenland-ein-roman-von-kathrin-wildenberger-16...
Kathrin Wildenberger gehört zu der Generation junger Frauen, die mit Maxi Wander aufgewachsen sind. Und den Anspruch lässt sie auch dieses Buch durchziehen. Es geht nicht wirklich um Freiheit, auch wenn es der Klappentext suggeriert und nicht nur die drei Heldinnen den richtigen Weg zu einem Leben suchen, zu dem sie sich bekennen können. Es geht vielmehr um ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Leben. Das durchzieht alle drei Lebensläufe in diesem Sommer. Und nicht nur die. Es geht um Offenheit und Ehrlichkeit – und auch darum, dass das nicht vor tiefer Verletztheit und Enttäuschung bewahrt. Wie im richtigen Leben eben. Und das ist wohl das Schönste: Es sind richtige lebendige Frauen, die Wildenberger agieren lässt, offen für alles, was auf sie zukommt, resolut in ihren Entschlüssen und genauso verwirrt wie unsereins, wenn die Dinge sich doch nicht wie erwartet entwickeln.
Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, April 2018
https://www.l-iz.de/bildung/buecher/2018/04/Mit-Zwischenland-laesst-Kathrin-Wildenberger-den-intensi..
Die Charaktere sind alle drei liebevoll gezeichnet. Frauenpower. Ich würde gern mit allen drei Damen befreundet sein. Danke. (...)
In unsere Zeit des (...) Feminismus und #metoo passt dieses Buch perfekt hinein. Drei Frauen, die einfach nur ihr Ding machen wollen. That’s it.
Tina Thiele auf commicatio.com im März 2018
https://commigratio.com/2018/03/24/kathrin-wildenberger-zwischenland/
Es ist nicht der Sarkasmus der Immer-schon-Helden-Gewesenen, der das Buch lebendig macht. Es ist auch nicht der Spott über die ohnmächtig Mächtigen. Es ist der genaue, einfühlsame Blick einer Autorin, die erzählt, als hätte sie alles selbst erlebt. …
Die Farben stimmen, die Stimmungen, die Worte. … die Atmosphäre, in der sich diese traurig-schöne Liebesgeschichte entspinnt, in der zwei sich wieder begegnen mitten in den Leipziger Ereignissen. Und nichts klar und einfach ist. Nur die Sprache, mit der Ania ihr Leben erzählt mitten in dem großen Verwandeln, … in dem Freundschaften zu zerbrechen drohen und Vertrauen das Misstrauen einschließt, in dem Gut-Gemeintes sich als trügerisch entpuppt und Mütter auf einmal die Initiative ergreifen. …So erzählt eine nur, wenn sie mit Haut und Haar und Sommersprossen in ihrer Heldin steckt, alles mitgelitten hat und am Ende zumindest weiß: Hinterm Happyend geht's weiter. In einer anderen Zeit und in anderen Unsicherheiten. … Denn mit Montagsnächte" hat sie sich schon mehr getraut als viele, viele andere, die den Herbst 1989 glorifiziert haben oder die Zeit davor. Als wenn es darum ginge. Als wenn es nicht um das kleine, menschliche Leben, um ein bisschen Mut, Ehrlichkeit und Lebensfreude ginge. Und die tägliche Hoffnung, dass es ab und zu mal gut geht. Selten, ganz selten wird so ein Buch daraus. Ein Gänsehautbuch.
Ralf Julke, Lizzy Online
Nicole Schmidt, literaturkritik.de
P.S. Die Charaktere .... wachsen einem beim Lesen ans Herz - eine Fortsetzung wäre wünschenswert!
aus einer Rezension auf bol.de
aus einer Rezension von Lena N. auf amazon.de
Reinhold Lindner, Freie Presse Chemnitz